Informationen zum Beurteilen von Tonalität und Kontrast
Histogramme eignen sich zwar gut für die Beurteilung der Belichtung eines Bilds, Sie sollten dabei aber beachten, dass die Form des Histogramms nicht allein von der Belichtung abhängt, sondern auch von der Tonalität des aufgenommenen Motivs beeinflusst wird. Beim Auswerten eines Histogramms muss daher immer auch das Motiv berücksichtigt werden. So befindet sich bei Nachtaufnahmen beispielsweise stets ein Großteil der Spitzen im Schattenbereich des Histogramms.
Umgekehrt gilt dies auch bei Bildern mit hellen Motiven wie Schnee oder von Wasser reflektiertem Licht; hier tritt stets ein Großteil der Spitzen im Glanzlichterbereich des Histogramms auf.
Histogramme lassen auch Rückschlüsse auf den Kontrast eines Bilds zu. Das Histogramm zum Bild mit der Silhouette eines Manns in einer Hängematte und dem Sonnenuntergang im Hintergrund weist zum Beispiel eine gleichmäßige Verteilung sehr heller und sehr dunkler Tonwerte und nur sehr wenige Mitteltöne auf. Das Histogramm hat in diesem Fall die Form eines Tals mit Spitzen im Schatten- und im Glanzlichterbereich.
Ebenso können Histogramme Aufschluss über einen zu geringen Kontrast in einem Bild liefern. Das Bild des Regenbogens im Nebel ist beispielsweise zu kontrastarm. Da es keine direkte Beleuchtung gibt, hat das Bild keine Glanzlichter oder Schatten. Die Spitzen des Histogramms konzentrieren sich in diesem Fall auf die Mitte des Histogramms, das heißt, sie sind relativ weit von den Schatten- und Glanzlichterpartien entfernt.